Mit dem Fahrrad in Rom, verrückt?
Nein cool! Der römische Verkehr ist ja angeblich legendär chaotisch, stimmt aber eigentlich gar nicht. Eigentlich ist er kaum schlimmer als in jeder anderen Großstadt. Der römische Verkehr ist gegen den Verkehr in Neapel nur ein Kindergeburtstag. 🙂
Weite Teile der römischen Innenstadt sind verkehrsberuhigte Zone, in der nur Busse, Taxis und Anwohner mit Zufahrsberechtigung fahren dürfen. Das sind alle Straßen die auf der Karte unten grau dargestellt sind:
Die Richtige Jahreszeit: Wir waren Ende Oktober, Anfang November da, 7 Tage blauer Himmel und perfekte 21 Grad!
Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten liegen nur wenige Kilometer auseinander, und sind perfekt mit dem Fahrrad erreichbar.
Der Bereich südwestlich vom Kolosseum mündet später in die Via Appia Antica und ist z.T. sogar fast komplett verkehrsfrei.
Es gib verschiedene Fahrradverleihfirmen, die die Fahrräder z.T. sogar ans Hotel bringen, wer mag kann auch an einer organisierten Tour mit Führer teilnehmen.
Als besondere Fahrrad Verkehrsachse eignet sich der Radweg entlang des Tiber. Auf ihm kann man die römische Innenstadt schnell und völlig verkehrsfrei durchqueren, und zu den gewünschten Sehenswürdigkeiten in die Innenstadt abzweigen.
Alle Fahrräder sind mit stabilen Schlössern ausgestattet, so dass man das Fahrrad tagsüber beruhigt anschließen kann. Über Nacht wird empfohlen die Räder nicht draußen stehen zu lassen.
Wir haben uns für einen Vermieter in der Nähe des Kolosseums entschieden, das sehr gut mit der U-Bahn erreichbar ist.
Von dort aus erreicht man
Die Via Appia Antica
eine alte Römerstraße mit z.T. noch original Fahrbahnbelag, die Richtung Süden aus der Stadt führt. Da der Belag historisch ist, leiht man sich am besten Mountainbikes.
Los geht es an der alten Stadtmauer Richtung Süden. Für kurze Zeit noch parallel zum Autoverkehr. Der kleine Abstecher auf der Karte unten nach links führt zur Katakombe St. Domitilla.
Für die Tour auf Via Appia Antica mit Besuch einer Katakombe muss man einen ganzen Tag einplanen.
Selbst mit Mountainbikes wird es nach einiger Zeit recht holprig, links und rechts der Straße haben sich aber Singletrails gebildet, auf denen man beherzt über 2000 Jahre alte Säulen und Grabmäler fährt.
Wer richtig Geld hatte, hat sich ein eigenes Mausoleum bauen lassen. Das untere wird nun anscheinend privat als Gartenhaus benutzt, hmmm.
Nach 15 Km wird es Zeit umzudrehen, zurück geht es leichter, da meist bergab.
In der Nähe befinden sich drei große Katakomben in denen sich die Christen bestatten ließen. Die Fahrradtour lässt sich perfekt mit einem Besuch verbinden. Die größte davon ist die
Die St. Domitilla Katakombe
Vier Stockwerke unterirdisch, auf 15 Km Länge. Der Besuch ist nur mit Führer möglich, das macht auch absolut Sinn, die Anzahl der Gänge ist wirklich verwirrend.
Wegen der Wiederauferstehung hatte jeder Tote ein eigenes Grab, das nicht wiederverwendet wurde. Die eigentlichen Gräber sind die Schlitze in den Seiten die nur ca 30-40 cm tief sind. Die Menschen waren damals eher um die 1.50 Meter groß, deswegen hat das wohl schon gepasst. Die Gräber wurden zunächst nur mit Lehmziegeln verschlossen, später gab es dann auch Marmor Grabplatten mit Namen und Symbolen.
Die meisten Gräber wurden während der verschiedenen Eroberungen Roms geöffnet, nur wenige sind noch Original verschlossen. Nach den Plünderungen gerieten die Katakomben in Vergessenheit, und wurden erst 1874 wiederentdeckt.
Rom soll angeblich auf 7 Hügeln gebaut sein. Stimmt nicht, dass es mehr sind merkt man wenn man selbst durch Rom radelt. 🙂
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