Die Beelitz Heilstätten sind das Mekka für Lost Places Fotografen in Deutschland, wenn nicht sogar in ganz Europa. Um den Ansturm zu kanalisieren und Vandalismus und Einbrüche mit weiteren Schäden zu vermeiden, kann man die Heilstätten auch im Rahmen einer legalen Fototour buchen. Die Kosten halten sich in Grenzen, und man kann einige der noch nicht renovierten Gebäude in Ruhe besichtigen und Fotografieren.
Geschichtliches: Die Beelitz Heilstätten wurden zwischen 1898 und 1930 von der LVA Berlin als Lungenheilanstalt für Arbeiter errichtet. Auf 200 Hektar ist ein Ensemble aus ca. 60 Gebäuden entstanden. Zu der Zeit war Tuberkulose medizinisch nicht heilbar, da das entsprechende Antibiotikum erst 1943 erfunden wurde. Man versuchte mit begleitenden medizinischen Maßnahmen wie frische Luft, gesundes Essen, Massagen, Wechselbäder etc. Heilungserfolge zu erzielen. Deswegen die hochwertige Bauausführung.
Im ersten und zweiten Weltkrieg wurden die Heilstätten als Lazarett verwendet, später von der russischen Armee besetzt und bis zum Abzug genutzt. Inwzischen sind einige Gebäude aufwändig renoviert und weitere werden instand gesetzt. Unser Besuch in der ehemaligen Männer Lungenheilstätte B3 war der letzmögliche, das Gebäude war schon mit einem Bauzaun abgesperrt und wird demnächst saniert (Stand 2018).
Was hier großflächig von den Wänden blättert ist Latexfarbe, die nachträglich aufgebracht wurde.
Das Treppenhaus wird von uns später am Abend noch im Rahmen eines Lightpainting Workshops benutzt.
In der ehemaligen Fleischerei ist einer der Kessel durch den Boden gebrochen und liegt nun im Keller.
Die Fliesen an den Wänden des Zentralbades sind von Villeroy und Boch und dreifach gebrannt. Auch hier wurde höchste Qualität verbaut.
Das Kraftwerk und der Wasserturm sind schon saniert und werden z.T. für Veranstaltungen benutzt.
Auch hier jede Menge Latexfarbe die die Wände verlassen möchte. Es sieht aus als wäre ein Alien explodiert.
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